Das Licht der Erlösung

22. Sonntag im Jahreskreis B am 01. September 2024 Mk 7, 1-8.14.15.21-23

Von welchem Monster spricht das Markusevangelium in der Aufzählung der Gedanken, die aus dem Inneren und dem Herzen kommen:
Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Betrug, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft.

Was für eine dunkle Energie wird da aufgereiht! Mit dieser Ausstattung gelingt ein Krieg und jedes menschenfeindliche Verhalten.
In seiner Hinwendung zu dem Hörerkreis um ihn herum beschreibt Jesus nach der Reinheitsdebatte mit den Pharisäern und Schriftgelehrten die unerlöste Lebensform im globalen Miteinander.

Das oberflächliche Einhalten von Geboten und Vorschriften bleibt leer ohne die innere Beteiligung.
Die gewaschene und gereinigte Hand eines unfreien Geistes kann ohne Bedenken stehlen und Gewalt ausüben.

Der unerlöste Mensch ist das Problem aller Zeiten. Durch ihn wird Unterdrückung und Ausbeutung möglich. In seinem Gefolge sind Unversöhnlichkeit und Hass. Es ist das furchtbare Bild der selbstgewählten Unterwerfung durch die aneinandergereihten Fakten überall auf dieser Welt.
Doch die Idee, die Christus zu den Menschen gebracht hat und tagtäglich, allen Zeiten angemessen, bringt, stellt alles Dunkel auf den Kopf und bringt es in das Licht der Erlösung.
Erlöste Menschen sind befreit und benötigen keine detaillierten Vorschriften von Reinheit und Verhaltensweisen. Sie sind mit sich im Reinen und leben die Gesundheit eines Geistes und eines Herzens, die umfassend ist.
Christus ruft die Menschen auf zu einer großen Befreiungsaktion:
Wird die Fessel der Lüge gelöst, kann sich die Wahrheit erheben, und der Betrug tritt nach der Öffnung seines Kerkers als Ehrlichkeit heraus. Die in sich verbissene Unversöhnlichkeit entspannt sich und wird zum aufatmenden Frieden.
Das gilt für alle, die die Welt und ihre Völker ohne Ende und gedankenlos belasten. Das, was wir Böse nennen, ist das pervertierte Gute, in einer Menschendummheit auf den Kopf gestellt.
Gelangt es aber wieder in die richtige Position, wird rund um den Erdball ein großes Staunen sein im Blick auf das, was menschenmöglich ist.
Die kleine Erde ist dafür noch zu groß, und die Zahl der Menschen ist für eine schnelle Herrichtung und Aufrichtung zu hoch.
Das weckt die Versuchung der Resignation und der Verzweiflung.
Jedoch, das wäre sehr fatal. Denn jedes einzelne Menschenleben mit seinen ganz persönlichen Herzgedanken, die aus kostbaren Herzwurzelspitzen wachsen und sich dann zur Wirklichkeit entfalten, ist ein lokaler Anfang, dessen Wirkung mit Gottes Geist und Gottes Segen überhaupt nicht abzusehen und schließlich unendlich wertvoll ist.

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