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Zur Bedeutung des Sabatts

Gedanken zum 9. Sonntag im Jahreskreis

„Heute ist ein Ruhetag, du kannst das auch morgen noch erledigen!“ – Ein Satz, den meine Mutter oft sagt, wenn meine Geschwister und ich sonntags etwas erledigen wollen, das uns körperlich beanspruchen würde. Wahrscheinlich hat sie mich beeinflusst und meine Meinung geprägt, dass ich die Sonntage ruhiger angehe. Sie sagt, dass wir damit die Ruhe Gottes nach seiner Schöpfung ehren. Der Sonntag hat für mich eine doppelte Bedeutung – er ist ein Tag der Befreiung und der Ruhe. Das kann uns durchaus zugutekommen. Hier sind meine Gedanken zum Sabbat:

Für mich bedeutet eine gewisse Befreiung vom ständigen Beschäftigtsein, bewusst Zeit zu nehmen, innezuhalten und den Druck sowie die Hektik des Alltags hinter mir zu lassen. In der Gegenwart von allem, was mir guttut, finde ich Frieden. Das klingt einfach, ist es aber nicht! Ich gehöre zu den Menschen, die immer noch dies und jenes vorbereiten müssen.
Aber die seltenen Momente, in denen ich einfach sage: „Heute ist Ruhetag, das kann warten“, sind besonders schön. Dann merke ich, dass es sich lohnt, auch mal auf die Bremse zu treten.

Jesus betont im Markus-Evangelium die Bedeutung von Mitgefühl und Barmherzigkeit über strikte Gesetzestreue. Deshalb verbinde ich meine Zeiten der Ruhe und Erholung oft mit Treffen von lieben Menschen in meinem Leben, die ich sonst viel zu selten sehe und höre. Ich erkundige mich nach ihrem Wohlbefinden, weil mir das persönlich wichtig ist. Die Frage, wie der Sabbat oder eine Ruhezeit gefeiert werden sollte, ist nicht einfach zu beantworten. Ich finde, es sollte kein Streit darüber entstehen, was Ruhe für jeden Einzelnen bedeutet. Wann, wo und wie ich meine Ruhezeiten einhalte, möchte ich für mich und mit Gott vereinbaren dürfen.

Ich glaube fest daran, dass die Idee des Sabbats keineswegs veraltet ist. Er bietet uns die Gelegenheit, in unserem hektischen Alltag zur Ruhe zu kommen. Allen, die dies lesen, wünsche ich die Möglichkeit, diese Ruhe zu genießen und sich davon inspirieren zu lassen. Gott hatte einen Ruhetag, und jeder von uns hat seinen persönlichen Sabbat verdient, ganz gleich, wie dieser aussieht.

Marina Danial

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