Impuls zur Taufe des Herrn
Die allermeisten Menschen dieser Erde und aller Zeiten sind gut. Sie lieben das Leben in Gesundheit und Frieden. Die Schönheit der Schöpfung ist ihre Freude. Sie möchten keinem Lebewesen Leid zufügen. Sie sind überall auf dieser Welt zu finden und bilden gemeinsam die überwältigende Mehrheit. Sie wissen um ihre Unvollkommenheit. Sie können um Entschuldigung bitten für ein Fehlverhalten. Sie lieben die Wahrheit und die Gerechtigkeit. Weltweit sind sie da in den Familien und Städten. Sie leben in Freundschaften und Beziehungen. Sie sind zuverlässig und vertrauenswürdig. Sie sind an den Arbeitsplätzen und in den Schulen. Sie leben in der Freiheit eines Liebe-vollen Herzens. Gegenseitige Unterstützung ist für sie wie eine Selbstverständlichkeit. Sie denken an die Armen und beschützen die Schwachen. Sie achten ihre Unterschiedlichkeiten und wissen um ihre Würde rund um den Erdball. Es sind großartige Wesen. Sie sind überall zu finden. Ihre Zahl übersteigt alle anderen Zahlen an Menschenmöglichkeiten. In ihnen lebt das Göttliche. Sie haben die Gemeinsamkeit mit der ganzen Schöpfung längst erkannt. Sie sehnen sich nach einer Einheit ohne Grenzen und Schranken. Sie sind buddhistisch, jüdisch, esoterisch, christlich, kommunistisch, sozialistisch, hinduistisch und im tiefsten Wesen Mensch. Sie können Gott denken und verfügen über eine Sprache des Gebetes mit je eigenen Worten. Sie sind gut. Sie sind sehr gut. Sie standen voller Hoffnung dort am Jordanufer. Sie wollten ihre Welt in Ordnung bringen. Sie wollten sich mit Gott und allem neu versöhnen. Sie fühlten sich in diesem Umfeld sehr geborgen. In allen Alltagssorgen lebten sie die Gemeinschaft der Erlösten. Im Umeinanderwissen fühlten sie den Frieden aus Geist und Liebe. Sie wussten um ihre Mehrheit und spürten Gottes Gegenwart. Der Knick der eigenen Person führte nicht zum Bruch. Das Glimmen schwacher Hoffnung wurde behütet und neu entfacht. Es wurde niemand abgeschrieben. Es wurde niemand allgemein verurteilt. Es war alles gut. Ob sie die Stimme aus dem Himmel hörten? Die Frage wird für alle Zeiten ohne Antwort bleiben. Jesus sah den Geist wie eine Taube und hörte diese Stimme. Das galt nur ihm. An diesem Tag wird jeder Mensch die Himmelbotschaft nur für sich vernommen und die eigene Taufe empfangen haben. Gottbegegnungen sind sehr persönlich und sehr gültig. Jeder Mensch hat sein eigenes Denken und seine eigene Sprache und genau darin gibt Gott sich zu erkennen und spricht in jeden Tag hinein seine göttliche Liebeserklärung.
Pastor Jürgen Kuhn
