Feiertage? – (K)ein Problem!

Ich habe alles durchgeplant. Ein Plan ist für mich unverzichtbar. Ohne ihn fühle ich mich verloren. Ich arbeite mit Kalendern, Notizzetteln und Erinnerungen auf meinem Handy. Hinter meiner Haustür hängt sogar ein großes Whiteboard, auf dem ich alles Wichtige festhalte, damit ich nichts vergesse. Ich plane meinen Alltag gerne im Voraus, oft sogar Monate im Voraus. Ich weiß genau, wann ich den Kühlschrank reinigen muss. Ich habe den Überblick über meine Verabredungen mit Freunden und die Termine meines Sohnes in der Kita oder beim Arzt. All das gibt mir Sicherheit und Struktur. Ein Haken hinter jede Aufgabe und ich bin glücklich!

Besonders zu Weihnachten plane ich alles sorgfältig. Ich kaufe Geschenke Wochen im Voraus, um den Stress zu vermeiden, der in der Vorweihnachtszeit oft aufkommt. Ich bin überzeugt, dass eine gute Organisation der Schlüssel zu einem harmonischen Fest ist. Doch in diesem Jahr hat mich das Leben gelehrt, dass man trotz aller Planung nicht alles im Griff haben kann. 2024 war für mich ein Jahr voller Herausforderungen. Trotz all meiner Vorbereitungen gab es Momente, die mich aus der Bahn geworfen haben. Ich musste erkennen, dass es Dinge gibt, die ich nicht kontrollieren kann. Da stehe ich also, viel zu oft und fühlte ich mich ohnmächtig und hilflos.

Ich habe immer geglaubt, dass ich die Meisterin der Organisation bin. Doch dieses Jahr hat mir gezeigt, dass es eine Notiz gibt, die ich nicht habe – Gottes Notizen für mich. Das fällt mir schwer zu akzeptieren. Oft denke ich, ich wüsste selbst, was das Beste für mich ist. Doch in Zeiten der Unsicherheit sehne ich mich nach klaren Antworten und Ratschlägen. Ich finde es herausfordernd, Hilfe anzunehmen, nachdem ich so lange auf meine eigene Stärke vertraut habe.

Was wird im neuen Jahr geschehen? Einige von uns haben in diesem Jahr geliebte Menschen verloren, andere sind sehr krank geworden. Einige haben sich versöhnt, während andere in Konflikte verwickelt sind. Es gibt diejenigen, die den Job bekommen haben, den sie sich gewünscht haben, und andere, die enttäuscht wurden. Was wird das Jahr 2025 bringen? Ich habe keine Antworten auf diese Fragen, aber ich denke oft darüber nach.

Doch an Heiligabend, diesem besonderen Tag, kehrt eine gewisse Ruhe in mein Leben ein. Vielleicht denken einige, die das lesen: „Wie kitschig!“, aber es ist wirklich so. Es ist der Moment, in dem die Welt stillzustehen scheint. An diesem Abend wünsche ich mir, dass alles, was uns belastet, für einen Augenblick in den Hintergrund tritt. Ich hoffe, dass wir, egal wie gut wir unsere Pläne im vergangenen Jahr umgesetzt haben oder nicht, ein ruhiges und besinnliches Fest erleben können.

In diesem Jahr möchte ich mit einer neuen Einstellung ins neue Jahr starten. Ich möchte Gott sagen: „Ja, ich weiß, du hast einen Plan für mich, und dieses Mal vertraue ich dir.“ Ich lade dich ein, in mein Leben zu treten und manchmal das Ruder zu übernehmen. Ich könnte es vielleicht alleine schaffen, aber ich möchte das nicht. Ich möchte, dass du Teil meines Lebens bist und mir hilfst, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Ich werde weiterhin meine Notizen und meine Checklisten schreiben, und ja, ich werde mich gut dabei fühlen. Aber immer wieder will ich mir in Erinnerung bringen, gerade dann, wenn etwas nicht funktioniert, wie ich es möchte, dass da jemand ist, der auch Notizen für mich hat. Er zeigt sie mir nicht und gleicht sie auch nicht immer mit meinen ab, aber ich vertraue darauf, dass er mich nicht enttäuscht.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest. Möge der Zauber dieser Zeit uns daran erinnern, dass wir nicht allein sind und dass es einen größeren Plan gibt, dem wir vertrauen dürfen.

Mit einem lieben Segensgruß, Marina Danial

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