Gedanken zum 3. Sonntag im Jahreskreis (C) 2025

„Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“ (Lk 1)

Liebe Leserinnen und Leser, heute ist der Sonntag des Wortes Gottes und zugleich der Ökumenische Bibelsonntag. Es darf also, vielleicht mehr als sonst, das Wort aus der Bibel im Mittelpunkt stehen. Wir dürfen uns durch die drei Schriftlesungen des Sonntages wieder ein Stück näher an das heranführen lassen, was Gott uns mitteilen möchte.

Bei dieser neuen Gelegenheit können wir auch darüber nachdenken, ob wir eigentlich auch unabhängig von Gottesdiensten die Bibel mal zur Hand nehmen und darin lesen. Oder reicht es uns völlig, wenn wir die Texte vorgetragen bekommen?

Ich möchte Sie alle einladen, immer wieder selbst in der Heiligen Schrift zu lesen. Es ist das Fundament, die Grundlage unseres Glaubens. Über diese Texte und die Menschen, die sie geschrieben haben, möchte Gott sich uns erklären, vorstellen und näherkommen. Oftmals können wir aus diesen Worten Kraft, Mut und Zuversicht für unser Leben gewinnen.

So erlebt es auch damals das Volk Israel nach der Rückkehr aus dem Exil und dem Wiederaufbau. „Die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ Als die Menschen in großer Versammlung das Wort hörten, mussten viele vor Rührung weinen, andere reckten die Hände in die Höhe, wieder andere verneigten sich oder warfen sich zu Boden.

Wie sehr wünsche ich uns allen, dass auch uns dieses göttliche Wort, diese Botschaft der Bibel immer wieder berührt, vielleicht auch zum Weinen bringt; dass es unsere Gedanken und unser Herz erreicht, damit wir besser erkennen können, wie unser Leben gelingt. Mit Gottes Wort und durch Gottes Wort. Lassen Sie uns neugierig bleiben oder neugierig werden auf die Botschaft, die mit den Worten aus der Bibel ausgesprochen wird.

Paulus macht im Korintherbrief deutlich, dass dies am besten in der Gemeinschaft funktioniert. Der Geist schenkt uns verschiedene Gaben, damit wir in dieser Gemeinschaft und für diese Gemeinschaft leben können. Miteinander und füreinander. Jede und jeder gehört zu dem einen Leib und alle Glieder des Leibes sind unentbehrlich. Wir brauchen uns untereinander und wir brauchen Gott.

In Jesus schließt sich dann der Kreis, denn mit seiner Menschwerdung ist das Wort Gottes Mensch geworden. Es wird Menschen gesagt durch Jesus selbst, Gott spricht durch seinen Sohn zu den Menschen. Jesus bestätigt das Wort, indem er es selbst vorliest in der Synagoge. Welch ein beeindruckender Moment: „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“

Vielleicht war es auch dort so emotional, dass viele weinen mussten und sehr berührt waren. Vielleicht haben aber auch viele von den damaligen Menschen erst später die Bedeutung dieser Worte verstanden. Auch wir dürfen uns sicherlich Zeit nehmen, das Wort Gottes zu verstehen und für unser Leben umzusetzen, so gut wir es können. Und wir dürfen dieses Wort gerne auch weitersagen.

Ihnen allen einen gesegneten Sonntag und viel Kraft und Mut durch das Wort Gottes !

Ihr Pastor Christian Schulte

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