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Gedanken zum fünften Fastensonntag

Die Schriftgelehrten bringen eine Frau zu Jesus, die auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt wurde.
Sie sagen zum ihm: „Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?“
Damit versuchen sie Jesus eine Falle zu stellen, um ihn anklagen zu können.
Jesus antwortet nicht, sondern schreibt mit dem Finger in den Sand. Die Schriftgelehrten bleiben hartnäckig.
Darauf schaut er sie an und sagt: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“
 Als sie seine Antwort gehört haben, gehen sie, einer nach dem anderen fort. Nur die Frau bleibt zurück.
Zu ihr sagt Jesus: „Hat dich keiner von ihnen verurteilt? Dann geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“

Das Evangelium vom heutigen Fastensonntag zeigt uns sehr anschaulich, wie Jesus das Gebot der Barmherzigkeit versteht:
Jesus bagatellisiert die Schuld der Frau nicht. Er befragt keine Zeugen und fragt nicht nach den Hintergründen ihres Ehebruches. Auch für Jesus steht fest: diese Frau ist schuldig. Ehebruch wiegt schwer – auf ihn steht die Todesstrafe.
Die Schriftgelehrten und Pharisäer fragen ihn: „Was sagst du?“ 
Und nun?
Jesus lässt sich von den Schriftgelehrten und den Pharisäern nicht aufs Glatteis führen. Er dreht ganz einfach den Spieß um und fordert sie auf:

„Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“
So nimmt er diesen Männern den Wind aus den Segeln; denn wer ist schon ohne Sünde?

Durch seine Aufforderung rettet er der Frau das Leben. Denn niemand nimmt wirklich einen Stein in die Hand und wirft ihn auf die Frau. Aber sie bekommt die Aufgabe ihr Leben zu ändern.
„Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“
Lebe aus der Chance, die dir geschenkt wurde. Ändere dein Leben. Verspiele diese Chance auf ein neues Leben, die dir gegeben wurde, nicht leichtfertig.
Jesus lädt aber auch jeden von uns ein: Hinterfrage dich immer wieder, ob du nicht den Stein, den du schon in der Hand hast, nicht lieber fallen lassen solltest.
Er fordert uns auf: Lebe im Respekt und in der Nächstenliebe zu deinen Mitmenschen.

Susanne Sagner, Gemeindereferentin

Statt Hartherzigkeit – Barmherzigkeit

Steinhart
sind nicht nur die Mauern des Tempelbezirks;
sind auch die Herzen der Pharisäer und Schriftgelehrten

Stein des Anstoßes –
Eine Ehebrecherin auf frischer Tat ertappt
das Gesetz ist steinhart: sie muss gesteinigt werden.

Als Stolperstein
Jesus in den Weg gelegt: „Nun, was sagst du dazu?“

Vom Stolperstein zum Baustein
eines neuen Weges – oder:
von der Hartherzigkeit zur Barmherzigkeit

Was den Stein ins Rollen bringt:
„Der von euch werfe als Erster einen Stein auf sie – der ohne Sünde ist“ – ist seine Antwort

Da bleibt kein Stein auf dem anderen: die Mauer der Verhärtung bricht auf; Stein für Stein wird abgelegt

Wenn einem ein Stein vom Herzen fällt…
Du wirst nicht verurteilt, sondern freigesprochen: Dein Leben wird dir neu geschenkt.

G.M.Ehlert

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