Impuls 02.02.25

Rund 165 km legten die Eltern Jesu von Nazareth nach Jerusalem hinauf. Nach altem Brauch und geltender Vorschrift wollten sie dem mosaischen Gesetz entsprechen. Dort begegneten sie einem Mann mit dem Namen Simeon. Noch heute wird dieses Ereignis als Fest gefeiert mit den Namen „Darstellung des Herrn“ oder in älterer Form „Lichtmess“. Tatsächlich ist es Licht durchflutet und gibt Signale bis in die Gegenwart und darüber hinaus. In einer geistigen Weite über alle Grenzen hinaus spricht Simion in der Begegnung mit dieser Familie von einem weltumspannenden Licht. Dieses Leuchten hat der Mann als Trost für sich und sein Volk erwartet. Er spricht von Heil, von Erleuchtung und von Herrlichkeit. In dem dargestellten Kind erkennt er die Erfüllung aller Hoffnungen. Diese Hoffnungen spiegeln sich in der Sehnsucht aller Menschen wider. Darin keimt alles Gute und lebt in der Ahnung aller guten Möglichkeiten. Das betrifft die allgemein gültige Erlösung und Befreiung. Der Mann sieht vor sich den Retter der Menschheit und der gesamten Schöpfung. Bei den vielen sehr unterschiedlichen Messiaserwartungen spricht er von einer Welt umspannenden Dimension und bringt diese Idee auf einen einzigartigen Lichtpunkt. Er ist ein Weit-Denker und besitzt die Größe und die Freiheit über Grenzen und Allgemeines hinauszusehen. In dieser Erleuchtung der Gedanken wendet sich sein Geist der Rettung und Erlösung der Welt und jeder Existenz zu. Schnell steht der Zustand der Menschheit und aller Einzelnen in Schuld und Sünde dar. Die Abkehr von Gott und seinem Willen zieht sich durch die Geschichte. Es gibt so viele große und kleine Verfehlungen. Das lastet auf Geist und Lebensgestaltung. Alle Gebote und Gesetze sind immer neue Reaktionen auf schuldhaftes Verhalten. Vergebung und Erlösung liegen nur bei Gott. Ihm sind die Menschen verantwortlich und erwarten nur von ihm Befreiung. Doch Simeon denkt über die eigene Glaubensgemeinschaft hinaus. Es ist ein Licht zur Erleuchtung aller. Adressaten der Erlösung ist also die Gesamterdbevölkerung aller Zeiten. Sie lebt mit anderen Inhalten, Bilder und Vorstellungen. Doch das Erlösungsbedürfnis ist allen Menschen gleich. Darum ist dieser Tag ein Lichtfest ohne jedes Beispiel. Es geht um eine gemeinsame Wahrheit mit der Gültigkeit für alles Wirkliche. In diesem Zusammenhang können die alten Sündenkataloge zur Seite gelegt werden. Sie orientieren sich an tragischen Ereignissen im falschverstandenen Miteinander. In der Vision des Simeon erwacht die globale Menschenwürde und erhebt sich zur Freiheit des Geistes. Das ist das Licht zur Erleuchtung der Schöpfung. Darin liegt ein unendliches Maß an hoffnungsvoller Freude. Dieses Kind ist schließlich der Richter der Welt. Sein Urteil wird einen Geist in neuer Ordnung schenken. Das Leid und die Schuld aller Menschen besteht in der Fehldeutung und Falschentscheidung bester Vorgaben. In dem neuen Licht und im Heiligen Geist und in der Kraft des Schöpfers gelingt es, aus Krieg Frieden, aus Lüge Wahrheit, aus Gewalt Behutsamkeit, aus Ausbeutung Gerechtigkeit, aus Hass Liebe werden zu lassen. Dieses Richtvermögen umfasst alle Bereiche des Miteinanders. Das Aufleuchten dieses Lichtes lässt die Aktualität dieser neuen und freien Lebenschance wahrnehmen und um setzen. Mit Christus ist eine Lebenskunst sichtbar und vollziehbar geworden mit einer Lebensbedeutung für alle. Darin verschmelzen Unterschiede und werden Einheit und Gemeinschaft trotz aller Verschiedenheit ins Rampenlicht der wahren Wirklichkeit gestellt.

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