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Lost Places

Gedanken zum Heiligen Abend

Gerne schaue ich mir hin und wieder Videos oder Fotos von Lost Places in den
sozialen Medien an. Lost Places sind menschenverlassene Orte, meistens Häuser,
Fabrikhallen, geschlossene Hotels oder auch mal Kliniken oder Schulgebäude, Orte
wo keiner mehr sein will und eigentlich auch keiner mehr sein darf. Immer mehr
Menschen werden von diesen magischen Orten in den Bann gezogen. Einer der
Hauptgründe ist die Faszination für die Geschichten, die diese Orte erzählen. Das
wollen sie in Fotos und Filmen festhakten und mit anderen teilen.

In den kommenden Tagen sind es die Krippen in unseren Kirchen, die on vielen
Menschen aufgesucht werden. Sind sie fasziniert oder zumindest berührt. Welche
Geschichten werden dort erzählt? Werden sie festgehalten und geteilt?


So schön unsere Krippen anzusehen sind, in denen viel ehrenamtliche Arbeit und
noch viel mehr Herzblut stecken, und ich schaue sie mir auch gerne an, sie bergen
Gefahr, das Eigentliche auszublenden:

Die Weihnachtskrippe ist zwar kein Lost Place, ist vorübergehend bezogen, war aber
einer und erinnert daran, was Weihnachten bedeuten kann:

Gott such zuerst die Lost Places auf. Gott nimmt zuerst an Orten der Verlassenheit
Wohnung. Gott geht dorthin, wo keiner sein möchte. Gott ist zur Stelle, wo das Leben
arm und karg geworden ist. Und noch mehr: Gott macht sich selbst wehrlos, schutz-
und hilfsbedürftig. Gott wird Kind.

„Menschen, die ihr wart verloren, lebet auf, erfreuet euch!“
wird Weihnachten in unseren Kirchen gesungen,
„(…) heut ward er den Menschen gleich. (…) leidet solche Dürftigkeit.
Welche Liebe muss der haben, der sich euch so ganz geweiht!“

Ich wünsche allen frohmachende und segenbringende Weihnachten!

Marcus Steiner

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