Gedanken zum 27. Sonntag im Jahreskreis
Ein Evangelium ganz nach meinem Geschmack, welches wir am kommenden Sonntag zu hören bekommen. Endlich mal ein Jesus, der nicht nur Friede und Freude vermittelt. Endlich mal ein Jesus, der für mich so menschlich und gleiches fühlt, wie wir. So könnte man zumindest annehmen, wenn man sich das Evangelium vom 27. Sonntag im Jahreskreis anhört. Eine Drohbotschaft, die begründet ist, von dem, was Jesus mit seinen umherziehenden Gefährt:innen erleben musste. Seine Botschaft wollte nicht verstanden werden und wurde zum Teil auch auf agressive Weisen abgelehnt und sie gehen noch weiter. Die Menschen planten seinen Tod.
So vergleicht sich Jesus mit dem Sohn des Weinbergbesitzers. Die Menschen waren nämlich der Meinung, man könne sich beruhigt auf das Privileg zur Zugehörigkeit des Volkes Gottes verstehen. Dabei ist es Jesus völlig egal woher man kommt, sondern wie man zu dem jeweiligen Glauben gekommen ist und was man glaubt. Der Glaube kann somit als der Eckstein gesehen werden, der den Bau zusammenhält und ihn stützt. Der ihm im wahrsten Sinne des Wortes Halt gibt.
Wie steht es eigentlich mit meinem Glauben?
An was für einen Gott glaube ich eigentlich und noch genauer gefragt: Wer ist Jesus Christus für mich ganz persönlich?
Wenn Sie diese beiden Fragen für sich beantworten, so sollten Sie sich eins bewusst sein: Der Glaube an Christus kann so unterschiedlich und individuell sein, wie wir Menschen sind und leben. Unser Glaube kann Höhen und Tiefen besitzen und darf auch mal ein wenig Druck aushalten. Dabei kann besonders durch Anfragen von Außerhalb, von Ereignissen in der Kirche und in unserem eigenen Leben dieser Glaube geschwächt werden.
Doch gibt es in meinem Leben auch positive Momente und Bereiche, in denen mein Glaube gestärkt wird? Besonders in Zeiten der Unsicherheiten ist es doch gut sich auch über den eigenen Glauben mit anderen Personen auszutauschen. Dies können Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn, Gottesdienstbesucher Ihres Gottesdienstes und Bekannte sein, mit denen Sie in Ihrem Leben unterwegs sind. Dies können allerdings auch Momente sein, die Sie durch Andere erfahren. Beispiele hierzu können Erlebnisse auf Weltjugendtagen, Katholikentagen oder ein ganz besonderer Gottesdienst in Ihrer Heimatkirche sein. Egal welches Ereignis Ihnen in diesem Moment durch den Kopf schießt. Einer wichtigen Sache, dürfen wir uns immer bewusst sein: Egal, wie es uns gerade im eigenen Glauben geht. Egal, ob es gerade positive oder auch negative Momente sind. Wir dürfen uns als Glaubende durch den bewusst sein, der uns in Liebe trägt und hält. Wir dürfen Gott immer an unserer Seite wissen, der uns so liebt wie wir sind und was wir tun. Er kann für uns der Eckstein sein, dem wir uns anvertrauen können. Wir dürfen uns gewiss sein, dass sein Wirken weitergehen wird.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gutes Zugehen auf den kommenden Sonntag und grüße Sie herzlich aus der Ewigen Stadt.
Jan Sienert