Kinder sind ein großes Glück

Gedanken zum zweiten Sonntag der Bereitungszeit

Wer selbst Kinder hat, kennt bestimmt das Gefühl, für einen kleinen Menschen verantwortlich zu sein. Und so manch ein Erwachsener erfreut sich an den Neffen und Nichten oder Enkelkindern. Obwohl doch niemand wirklich alt werden will, ist es plötzlich total cool, mit der übernächsten Generation durch die City schieben zu können. So habe ich das zumindest kürzlich noch beobachtet.

Das war wohl schon immer so. Doch Kinder sind nicht nur süß. Sie garantieren auch, dass es weitergeht. Sie zahlen die Rente der Alten, halten das Land am Laufen und so weiter. Wird ein Kind geboren, ist die Zukunft der Sippe so gut wie gesichert. Im alten Israel galt das – wie in anderen patriarchalen Gesellschaften auch – besonders für die Söhne. Abraham und Sara zum Beispiel können ihr Glück kaum fassen, als sie im hohen Alter noch ihr erstes gemeinsames Kind bekommen. Das berichtet die Bibel in Genesis 21.

Nur ein Kapitel später, der kleine Isaak ist soeben abgestillt worden, lesen wir eine bedrohliche Geschichte. Wir wissen nicht, wie alt Isaak ist, als Abraham den Auftrag Gottes bekommt, ihn zu opfern. An der Bedrohung dieses jungen Lebens ändert das aber nichts. Diese dramatische Erzählung dürfte vielen Leser:innen bekannt sein. Ich habe ein Bild aus dem 17. Jahrhundert gefunden, das mir die Dramatik der Szene nochmal vor Augen geführt hat. Sowohl Abraham als auch Issak reißen ihre Augen sehr weit auf. Wen wundert das angesichts des Auftrags, seinen Sohn zu opfern?

Zum Glück geht die Geschichte gut aus. Dem alttestamentlichen Gott scheint zu reichen, dass Abraham das Opfer wirklich durchführen würde. Prüfung bestanden. Und Lohn gibt es auch: Neben Segen in Fülle will Gott Abrahams Nachkommen „überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand“.

Die Zukunft der Sippe ist gesichert.

Issak wurde verschont. Gottes eigener Sohn, Jesus Christus, nicht. Er starb für uns Menschen. Daran erinnert Paulus im Römerbrief und leitet ab, dass Gott uns alles schenkt und der auferstandene Christus für uns eintritt. Dieser Jesus wies zu Lebzeiten immer wieder darauf hin, dass er sterben und nach drei Tagen auferstehen wird. Kein Wunder, dass die Jünger:innen das nicht direkt glauben konnten. Auch für uns heute ist das oft schwer. Petrus, Jakobus und Johannes ging das nicht anders. Sie fragten sich nach dem rätselhaften Ereignis auf dem Berg, was das sei, von den Toten auferstehen.

Es ist Gottes Weise, die Zukunft der Sippe, ja die Zukunft der ganzen Menschheit zu sichern.
Ewiges Leben. Krass.


Einen gesegneten Sonntag wünscht

Florian Bundesmann

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