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Wir sollen verkünden, aber wer glaubt uns noch?…

Gedanken zum 5. Sonntag im Jahreskreis

Das Verkünden der Botschaft Gottes kann eine tiefgreifende und erfüllende Aufgabe sein, die
jedoch auch von verschiedenen Herausforderungen begleitet wird. In der gegenwärtigen Zeit
stellt die Offenlegung von Missbrauchsfällen in der Kirche eine besonders schwierige Hürde
dar. Diese enthüllten Skandale haben das Vertrauen vieler Menschen in die Institution Kirche
erschüttert und können das Bemühen um Glaubwürdigkeit und Verkündigung erheblich
erschweren. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Missbrauchsfälle in der Kirche eine tiefe
Wunde verursacht haben, und das Leid der Opfer steht im Mittelpunkt dieser Tragödie. In
diesem Kontext wird das Verkünden der Botschaft Gottes zu einer Herausforderung, da viele
Menschen aufgrund dieser Skandale skeptisch, enttäuscht oder sogar verletzt sind. Es
erfordert Einfühlungsvermögen und Geduld, um eine Brücke zu bauen, kaputte zu reparieren
und belastete Brücken die Last zu nehmen.

Wie kann das funktionieren?

  1. Authentizität: In der Verkündigung der Botschaft Gottes ist Authentizität
    entscheidend. Es ist wichtig, die Fehler und Schwächen der Kirche anzuerkennen und
    sie nicht herunterzuspielen. Die ehrliche Auseinandersetzung mit den Fehlern und das
    Bekenntnis zu notwendigen Veränderungen können den Weg für eine erneuerte
    Verkündigung ebnen.
  1. Dienst am Nächsten: Die Botschaft Gottes wird nicht nur durch Worte, sondern auch
    durch Taten verkündet. Eine verstärkte Betonung des Dienstes am Nächsten und
    sozialen Engagements kann dazu beitragen, das Vertrauen wiederherzustellen. Jesus
    selbst betonte die Bedeutung der Liebe zum Nächsten und setzte sich für die
    Schwachen und Ausgegrenzten ein.
  1. Dialog und Zuhören: In Zeiten des Misstrauens ist der Dialog entscheidend. Das
    Zuhören und Verstehen der Fragen, Zweifel und Schmerzen der Menschen ist
    entscheidend, bevor man versucht, die Botschaft Gottes zu vermitteln. Der Dialog
    ermöglicht es, gemeinsam nach Antworten zu suchen und einen Raum für Heilung zu
    schaffen.
  1. Glaubwürdige Zeugenschaft: Persönliche Zeugnisse von Glaubwürdigkeit und
    Transformation können eine mächtige Form der Verkündigung sein. Menschen, die
    authentisch über ihre eigenen spirituellen Reisen sprechen und wie der Glaube ihr
    Leben verändert hat, können eine Brücke zu anderen bauen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Schwierigkeiten, die mit den Missbrauchsfällen in der Kirche
verbunden sind, nicht die Kernbotschaft des christlichen Glaubens beeinträchtigen. Die Liebe,
Barmherzigkeit und Hoffnung, die in der Botschaft Gottes verkündet werden, bleiben
unverändert und können eine Quelle der Heilung und Erneuerung sein, auch in schwierigen
Zeiten. Die Bibelstelle ermutigt uns also dazu, bewusst Zeit für Gebet und Stille einzuplanen,
um die nötige geistliche Kraft zu erhalten. Gleichzeitig werden wir aufgefordert, die Liebe und
Botschaft Jesu aktiv in die Welt zu tragen, indem wir uns bewusst für die Bedürfnisse anderer
öffnen und die Frohe Botschaft verkünden.

Ich wünsche allen, die das lesen, viel Kraft dabei, die Liebe Gottes auszustrahlen und in die
Welt zu bringen. Bitte lasst euch nicht entmutigen, wenn ihr auf verletzte Seelen trefft. Seid
da, seid menschlich, seid auf Augenhöhe.

Marina Danial
Gemeindeassistentin

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