Impuls zum zweiten Sonntag im Jahreskreis
Es ist doch spannend in unserer Welt:
Kaum denke ich, etwas verstanden zu haben, kommt jemand um die Ecke und weist mich darauf hin, dass es ja so nicht ganz richtig sei oder dass ich etwas wesentliches übersehen habe.
Da können die Argumente noch so gut, die Erfahrungswerte noch so umfänglich und die Erklärung noch so logisch sein, irgendwas oder irgendjemand stellt immer alles in Frage.
Und so ist es doch auch häufig mit dem Glauben:
Kaum läuft es einmal gut mit Gott, kommen die nächsten Fragen auf.
Wie kann ich eine heilige Kirche glauben, in der Missbrauch omnipräsent ist?
An welchen Orten will ich meinen Glauben auch in Zukunft leben?
Was ist das für ein Gott, der so viel Leid auf dieser Welt zulässt?
Kennt Gott uns Menschen wirklich?
Antworten und Gewissheit?
Fehlanzeige!
Umso mehr beeindruckt mich das Bekenntnis des Johannes, von dem wir heute lesen und hören. Er ist es, der seinen Augen und Ohren traut, der freien Herzens und in voller Gewissheit sagt:
Dieser ist der Sohn Gottes!
Mit Johannes kann ich beten:
Gott,
wie beeindruckend muss deine Gegenwart sein
wie sehr hallt die Begegnung mit dir nach
wie mächtig ist der Geist, den du in die Welt gesandt hast.
Du kommst mir entgegen
Tag für Tag.
Du schenkst mir Zeug*innen deiner Liebe
Tag für Tag.
Du schenkst Gewissheit durch sie
Tag für Tag.
Du steckst auch in den größten Zweifeln
in der größten Ungewissheit
Tag für Tag.
Du lässt mich richtig sehen
Tag für Tag.
Dafür danke ich dir.
Amen.